Politpop von Groovty ist GEMA-frei – Kopieren und Aufführen erlaubt.

titel mit lila balken spintisieren vom geheimnis der existenz etc.

 

Hintergrundinformationen zu "Manche freilich":

„Das ist schön gesagt, aber doch von empörender Kälte. Sie widerspricht unserem Gerechtigkeitsgefühl. Auch ohne Hofmannsthal wissen wir, dass es die Sklaven noch immer gibt, die im Bauch der Galeere namens Gesellschaft schwerste Arbeit verrichten, oft ohne angemessenen Lohn, dass viele andere nicht einmal diese Arbeit haben und frei sind im schlimmsten Sinn, frei von Chancen, frei von öffentlichem Respekt. Und es ist ebenfalls wahr, dass einige andere mächtig sind und privilegiert. Sie »wohnen bei dem Steuer droben« und sind den Sternen nah.“

So steht es u.a. hier:  http://www.zeit.de/2009/01/01-Barmherzigkeit 

Ich habe Hugo von Hofmannsthals pathetischen Text ein bisschen geändert, um ihn mit meiner kitschrig-sentimentalen Habanera besser für das heutige Verständnis singen zu können. (Die Oberästheten mögen mir bitte  verzeihen!) Und ich füge hier gerne noch ein bisschen „kalte“ Prosa aus der Realität dazu:

Manche freilich müssen täglich 14 Stunden im Sweatshop T-Shirts nähen - im Akkord, für 35 Cents die Stunde.
Andere machen im Supermarkt Schnäppchen mit T-Shirts für 5 Euro das Stück.

Manche freilich arbeiten ungeschützt in den Bananenplantagen, während Flugzeuge Pestizide auf sie heruntersprühen; Gift, das Atemwege, Haut, Nerven und Augen schwer schädigt, das unfruchtbar macht, sowie Krebs und Missbildungen bei Kindern verursacht.
Andere dagegen freuen sich über die billigen Bananen aus dem Supermarkt. 

Manche freilich vegetieren eingepfercht als lebendiges spielfreudiges Schwein auf einem dreiviertel Quadratmeter Spaltenboden mit schmerzhaften Knochen- und Gelenkerkrankungen und Husten im Amoniakgestank, bis sie fett genug sind.
Andere greifen mit gutem Appetit zum Kilo Schnitzelfleisch für 2,99 Euro pro Kilo.

Manche freilich können in Ghana nicht mehr von der Fischerei leben, seitdem große europäische Fischereiflotten dort die Meere leergefischt haben.
Andere freuen sich bedenkenlos über den billigen Fisch, den es bei uns gibt.

Manche freilich, nehmen in Afrika und Asien unseren giftigen Elektronikschrott auseinander; ausgediente Computer, Drucker, Faxgeräte, Handys und Fernseher – bis sie daran elend krepieren.
Andere freuen sich sorglos über das allerneueste Handy – so billig! 

Manche freilich werden einfach aus ihrer Heimat im Urwald vertrieben, weil dort Palmölplantagen für Biodiesel angelegt werden sollen.
Andere fahren im spritfressenden Stadt-Offroader zum Zigarettenholen.

Manche freilich müssen verhungern, weil sie zu der Milliarde Menschen gehören, die keine Chance auf ein anderes Leben haben.
Andere leben in den reichen Ländern, in denen rund die Hälfte der Lebensmittel weggeworfen wird.

Manche freilich ertrinken mit kleinen Booten vor der Festung Europa, keiner rettet sie mehr, trotz Seerecht.
Andere, wie die Fischer in Italien, die solche Menschen aus Seenot gerettet haben, stehen 2012 wegen angeblicher Beihilfe zur illegalen Einreise vor Gericht.

Manche freilich engagieren sich für eine bessere Welt.
Andere interessiert das nicht. Aber wir alle sind Teile des Ganzen. Und wie das genauer aussieht, wurde in einem „Aufruf zur Internationalen Woche der Freundschaft“ so beschrieben: 

Wenn wir die ganze Menschheit auf ein Dorf von 100 Einwohnern reduzieren, aber auf die Proportionen aller bestehenden Völker achten würden, wäre dieses Dorf so zusammengestellt:
57 Asiaten
21 Europäer
14 Amerikaner (Nord und Süd)
8 Afrikaner

52 wären Frauen
48 wären Männer

70 Nicht-Weiße
30 Weiße

70 Nicht-Christen
30 Christen

89 heterosexuelle
11 homosexuelle

6 Personen würden 59% des gesamten Weltreichtums besitzen
und alle 6 Personen kämen aus den USA.

80 hätten keine ausreichenden Wohnverhältnisse
70 wären Analphabeten
50 wären unterernährt

1 würde sterben
2 würden geboren

1 hätte einen PC
1 (nur einer) hätte einen akademischen Abschluss

Wenn man die Welt aus dieser Sicht betrachtet, wird jedem klar, dass das Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit, Verständnis, Akzeptanz und Bildung notwendig ist. Denkt auch darüber nach!
Falls du heute Morgen gesund und nicht krank aufgewacht bist, bist du glücklicher als eine Million Menschen, die die nächste Woche nicht erleben werden.

Falls Du nie einen Kampf des Krieges erlebt hast, nie die Einsamkeit durch Gefangenschaft, die Agonie des Gequälten, oder Hunger gespürt hast, dann bist Du glücklicher als 500 Millionen Menschen der Welt.

Falls du in die Kirche gehen kannst, ohne die Angst, dass dir gedroht wird, dass man dich verhaftet oder dch umbringt, bist du glücklicher als 3 Milliarden Menschen der Welt.

Falls sich in deinem Kühlschrank Essen befindet, du angezogen bist, ein Dach über dem Kopf hast und ein Bett zum Hinlegen, bist du reicher als 75% der Einwohner dieser Welt.

Falls du ein Konto bei der Bank hast, etwas Geld im Portemonnaie und etwas Kleingeld in einer kleinen Schachtel, gehörst du zu 8% der wohlhabenden Menschen auf dieser Welt.

Falls du diese Nachricht liest, bist du doppelt gesegnet worden, denn:Jemand hat an dich gedacht und du gehörst nicht zu den 2 Milliarden Menschen, die nicht lesen können.

Und... Du hast einen PC!

Einer hat irgendwann mal gesagt:

Arbeitet, als würdet ihr kein Geld brauchen,
liebt, als hätte euch noch nie jemand verletzt,
tanzt, als würde keiner hinschauen,
singt, als würde keiner zuhören,
lebt, als wäre das Paradies auf der Erde.

Quelle: Aufruf zur Internationalen Woche der Freundschaft


 
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