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titel mit lila balken spintisieren vom geheimnis der existenz etc.

  Hintergundinformationen zu Kaisers Hintern:
 
Was habe ich damit zu tun? Ooch, eigentlich nichts. Aber ich staune über die Geschichte.Sie beginnt nahe bei Kaisersbach, wo ich wohne:
 
Im Jahre 1122 wurde in Waiblingen Friedrich I., geboren. Als Sohn des Herzogs von Schwaben.– ein Staufer.
 
Der Berg Hohenstaufen grüßt mich mit seiner Burg aus der Ferne. Und auf meinem Autokennzeichen steht WN. „Hie Waiblingen!“ Fahre ich in Kaisersbach an dem früheren Gasthaus „Zum Ochsen“ vorbei, dann weiß ich: Hier fließt  heimlich immer noch die Schwefelquelle. Die gleiche, die einst von Rotbart Friedrich I. zum Heilbad gefasst wurde. Hier gibt es noch Flurnamen wie ,,in Bädersgärten". Da lebt die Erinnerung fort. So kam wohl auch der Name Kaisersbach von ,,Kaisersbad".
 
Wer sich dann mal die Geschichte von Friedrich I. ansieht, kann schon staunen. Aber noch erstaunlicher finde ich, dass niemand über die ungeheuren Strecken staunt, die er dabei zurückgelegt hat. Ohne Auto! Sondern mit dem Pferd. Auf seinem Hintern. Hüh!
 
1147-1149 Teilnahme am Zweiten Kreuzzug. Auf seinem Hintern.

9 März 1152 Königskrönung in der Pfalzkapelle in Aachen. Da saß er mit dem Hintern mal still – auf dem Thron von Kaiser Charlemagne.
Römisch-deutscher König, das ist in jenen Märztagen 1152 kaum mehr als ein Titel, ein Zeichen verblasster Größe. Alte Herzogtümer, die als Stützen Karls des Großen oder der ottonischen Herrscher fungiert hatten, sind zerfallen. Neue Fürstentümer konkurrieren mit Grafschaften und Städten. Es ist der Wettlauf der Vielstaaterei.
Will er sein Reich zur bestimmenden Kraft in Europa machen, muss er sich zum Kaiser erhöhen, gekrönt in Rom. Emsig verhandelt er mit der Kurie - und gewinnt schließlich die Zustimmung des Papstes.

Oktober 1154
Der künftige Imperator setzt sich mit 1800 Rittern nach Rom in Bewegung. Es ist der erste von insgesamt sechs Italienzügen Friedrichs. Reiten, reiten, reiten. Aber nicht einfach über die Autobahn, sondern über die unwegsamen Alpen.
 Nach der Rückkehr aus Rom baut der Herrscher in Deutschland seine Hausmacht aus. Diese Machtzentrale ist noch keine Institution mit fester Adresse, sondern eine mobile Arbeitsgruppe von Notaren, die in häufig wechselnder Besetzung mit dem Kaiser durch die Lande zieht. Und immer ritt der Rotbart mit.
Er treibt in Italien eine regelmäßige Reichssteuer ein und stärkt die Geldwirtschaft. Friedrich reformiert das Militär und wirbt verstärkt Söldner an. Er schafft in Thüringen, Franken und Schwaben königliche Territorien und Reichsländer, in denen er Reichsministeriale als Verwalter einsetzt. Natürlich musste er da mehr als einmal überall hinreiten.
Barbarossa gründet Städte wie Göppingen und Chemnitz und Reichspfalzen in Hagenau, Kaiserslautern und Gelnhausen. Chemnitz liegt in Sachsen, nicht weit weg von Dresden, wo ich geboren bin. Wenn ich dort hin reiten wollte...

1157 und 1172
Um auch Polen seiner Einflusssphäre einzuverleiben, unternimmt Barbarossa  Feldzüge in das damals in sechs unabhängige Herzogtümer zerfallene Königreich. Auf dem Pferd.

26. März 1162
Barbarossa befiehlt die Zerstörung Mailands Schlimm. Natürlich musste er dazu wieder mal über die wilden Alpen. Reiten.

29. Dezember 1165
Heiligsprechung Karls des Großen in Aachen. Repräsentativer Ausritt und Auftritt für Barbarossa.

August 1167
Nach einer Belagerung Roms dezimiert eine Seuche Barbarossas Heer, auch der einflussreiche Kanzler Dassel stirbt. Trauriger Heimritt.über die Alpen.

Februar 1176
Der Welfenfürst Heinrich der Löwe verweigert Friedrich die militärische Unterstützung für einen weiteren Italienzug. Dem tat wohl auch der Hintern weh...

Mai 1176
Niederlage des kaiserlichen Heeres bei Legnano. Da tat ihm nicht nur der Hintern weh.

Juli 1177 Einigung mit Papst Alexander III. in Venedig. Dort fuhr er allerdings erholsam auf einer Gondel herum.

Mai 1184 Auf dem Mainzer Hoffest inszeniert der Kaiser seine gefestigte Herrschaft. Mit Reiterfesten und Turnieren.

27. Januar 1186
Sein Sohn Heinrich VI. heiratet Konstanze von Sizilien, die Erbin der Insel und Süditaliens. Auch ein kleiner Reitausflug. Übers Meer natürlich im Schiff.

27. März 1188
Auf dem "Hoftag Jesu Christi" in Mainz ruft Barbarossa zum dritten Kreuzzug. Auf die Gäule!

10. Juni 1190
Friedrich I. stirbt beim Baden im Fluss Saleph in Anatolien.

Kurz:
  Er ritt. Und ritt. Und ritt. Und alles auf seinem Hintern. Und nun habe ich versucht, mir bisschen einen Reim darauf zu machen.
(Übrigens: Raben zählen ornithologisch zu den Singvögeln. Jaja!)
 
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