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Hintergrundinformation zu „carne valet 08“

Aus dem „Global Europe Anticipation Bulletin“, GEAP No 20
La Lettre Confidentielle de LEAP/E2020, 18. Dezember 2007

(Überprüfung der Richtigkeit der Voraussagen von LEAP/E2020 für 2007:
89% zutreffende Voraussagen )

Das globale Finanzsystem steht 2008 vor dem Zusammenbruch

Wie vorhergesagt, frisst sich die Aufprallphase der weltweiten umfassenden Krise weiter in die Wirtschaft und die Finanzmärkte hinein und führt zu einer raschen Verschlechterung der Situation insbesondere an den Finanzmärkten: Unsere Forscher gehen davon aus, dass 2008 das gegenwärtige globale Finanzsystem zusammen brechen wird.

Die Indikatoren, die uns ermöglichen, den Ablauf der Krise zu verfolgen, weisen darauf hin, dass in den nächsten Monaten nicht nur mit Konkursen von großen und vielen kleinen Banken in den USA und etwas später auch in anderen Ländern zu rechnen ist (wir schrieben darüber ausführlich in der 19. Ausgabe des GEAB). Vielmehr gehen wir davon aus, dass das gesamte internationale Finanzsystem auseinander zu brechen droht.

Heute schafft es nicht einmal mehr eine konzertierte Aktion der großen Zentralbanken, die Liquiditätsengpässe auf den Finanzmärkten aufzulösen ("credit crunch"). Weiterhin befindet sich die US-Wirtschaft in Rezession und der Dollar steht vor dem Kollaps; damit bröckeln die zwei historischen Pfeiler, die bisher das gegenwärtige internationale Finanzsystem trugen. Heute fehlt es den internationalen Finanzmärkten an der verbindenden Klammer, die den jedem System immanenten widerstreitenden Interessen entgegen wirken konnte.

Wir sind heute in einer Situation, in der auch die besten Zentralbanker und die größtmöglichen Interventionsmaßnahmen nur noch versagen können. Das Zeitfenster für mögliche korrigierende Eingriffe hat sich mit Ende des Sommers 2007 geschlossen. Nach unserer Auffassung sind wir heute Zeugen einer Entwicklung, in der die unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Komponenten des internationalen Finanzsystems dessen Fortbestand gefährden.

Als Beleg für diese These genügt es, den Versuch der US-Zentralbank zu analysieren, im Zusammenspiel mit den anderen großen Zentralbanken die Versorgung der Finanzmärkte mit US-Dollar sicherzustellen. Dieser Versuch konnte nur mit einem Fehlschlag enden. Es ging in erster Linie darum, das Vertrauen in die Finanzmärkte mit zwei Maßnahmen zu restaurieren:

1. Indem der Eindruck erweckt werden sollte, die großen Zentralbanken zögen in ihrem Kampf zur Beseitigung der Liquiditätsengpässe an einem Strang, sollte dem heute praktisch zum Erliegen gekommenen Geldmarkt zwischen den Banken wieder auf die Beine geholfen werden.

2. Den großen, in Liquiditätsschwierigkeiten befindlichen Banken wurde die Möglichkeit verschafft, sich ohne Kenntnis der übrigen Marktteilnehmer bei den Zentralbanken mit US-Dollar zu versorgen; als Sicherheiten für diese Kredite durften sie überbewertete Aktiva hinterlegen, da sie nach dem Marktpreis von vor vielen Monaten bewertet wurden, obwohl diese Preise heute sicherlich nicht mehr zu erzielen wären .

Natürlich war die Restaurierung des Geldmarkts zwischen den Banken das prioritäre Anliegen dieser konzertierten Aktion der großen Zentralbanken; denn kurzfristige Kredite für Banken, die am Rand des Konkurses stehen, können das letztendliche Ergebnis nur um einige Monate verzögern, nicht aber verhindern.

Heute ist jedoch schon sicher, dass dieses Ziel nicht erreicht wurde.
Denn der
LIBOR (London interbank offered rate), der Referenzzinssatz des Geldmarkts der Banken und damit verläßlicher Indikator für dessen Zustands, verharrt auf seinem sehr hohen Niveau. Und die Tatsache, dass als Folge der Meldung über die konzertierte Aktion der Zentralbanken die Aktienkurse abstürzten, ermöglicht einen sehr guten Einblick in die pessimistische Stimmung an den Finanzmärkten: Die Händler und Investoren schöpften aus der zur Schau gestellten "bonne entente" der Zentralbanken nicht Zuversicht für ein baldiges Ende der Kreditkrise. Vielmehr interpretierten sie es als Eingeständnis, dass die finanzielle Situation der großen US-Banken viel schlimmer ist als noch vor einigen Monaten eingeräumt. 

Vor einigen Monaten war der US-Zentralbank die Kontrolle über die Entwicklung der Leitzinsen entglitten, wie wir in der 16. Ausgabe des GEAB beschrieben; nunmehr hat sie einen weiteren wesentlichen Machtverlust erlitten: Zum einen hat sie das Vertrauen der Investoren und Händler in ihre Fähigkeit, die Märkte zu steuern, verloren, zum anderen die Macht eingebüßt, die anderen großen Zentralbanken für ihre Ziele einzuspannen. Damit kann sie heute nicht mehr die Rolle als alleiniger Steuermann des internationalen Finanzsystems ausüben, die ihr nach dem Ende des 2. Weltkriegs und dank der Verträge von Bretton -Woods zugefallen war. Und das gegenwärtige internationale Finanzsystem ohne eine bestimmende Rolle der US-Zentralbank ist nicht mehr das System, das wir seit 60 Jahren kennen.

Den Finanzmärkten erscheint der Verlust der Marktsteuerungskräfte der US-Zentralbank zur Zeit noch das größere Übel zu sein. Nach unserer Auffassung ist jedoch der Verlust ihrer Führungsrolle im Netzwerk der großen Zentralbank das Ereignis, das entscheidend für den im nächsten Jahr zu erwartenden Zusammenbruch sein wird, da das System ohne Steuerung durch eine zentrale Stelle nur schwerlich wird überleben können.


Wir rechnen mit dem Zusammenbruch für den Sommer 2008, wenn die Auswirkungen der US-Rezession im Alltag der Menschen spürbar sein und die Zentralbanken Asiens und Europas sich gezwungen sehen werden, rücksichtslos gegen den Führungsanspruch der US-Zentralbank zu opponieren, um die Interessen ihrer eigenen Wirtschaftszonen zu schützen. 


In dieser 20. Ausgabe des GEAB vom 15. Dezember 2007 (deutsche Ausgabe 18. Dezember) beschreibt unser Forschungsgruppe detailliert die wachsenden Divergenzen in den Strategien der vier großen Zentralbanken (Federal Reserve USA, Europäische Zentralbank, Bank of England, Schweizer Nationalbank)

Wenn man bedenkt, dass schon heute, wo die Auswirkungen der US-Rezession noch nicht im Alltag der Menschen spürbar sind, solche Spannungen im Netzwerk der großen Zentralbanken und im internationalen Finanzsystem herrschen, kann man sich ausrechnen, welch zerstörerische Kraft sie entwickeln können, wenn die Krise in den Geldbeuteln der Menschen angekommen sein wird. Dann werden die unterschiedlichen Interessen das System unter einen solchen Druck setzen, dass es im Sommer 2008 darunter zusammenbrechen wird.

Dieser Zusammenbruch wird für die großen internationalen Banken katastrophale Folgen haben, insbesondere. für die unter ihnen, die selbst heute noch nicht begriffen haben, aus welcher Richtung der Wind weht und die daher weiterhin sehr stark in Dollarwerten engagiert sind, obwohl nichts mehr den Absturz des Dollars aufhalten kann. Die Banken, die die Subprime-Krise nicht zur Kenntnis nehmen wollten, konnten den Konkurs (bisher) vermeiden; dies wird den Banken, die nicht verstehen wollen, dass das internationale Finanzsystem am Zusammenbrechen ist, nicht möglich sein.

Für die Anleger und Investoren wird dieser Zusammenbruch ebenfalls große Risiken mit sich bringen. Um sich dieser Risiken zu vergegenwärtigen, genügt es, die Erfahrungen in zwei andere Zeitspannen zu betrachten, in denen bestehende Systeme zusammenbrachen, also 1929 und die folgenden Jahre, bzw. 1973 und bis zum Ende der siebziger Jahre. Unserer Forscher gehen davon aus, dass die Folgen des zu erwartenden Zusammenbruchs noch tiefgreifender sein werden; denn damals war die Finanzmärkte ein Teil der Wirtschaft - heute ist ihre Bedeutung um ein Vielfaches höher als die Realwirtschaft. Wir werden uns in dieser Ausgabe in der Rubrik "Empfehlungen" Ratschläge geben, wie man sich gegen diese Auswirkungen schützen kann.

Zur Zeit ist es noch zu früh, um vorher zu sagen, wie sich das internationale Finanzsystem nach dem Zusammenbruch neu organisieren wird. Bis zum Sommer 2008 sollte dies jedoch mit relativer Exaktheit möglich sein. Für unsere Forscher ist aber schon heute klar, dass ein solches neues System nur durch eine enge Zusammenarbeit der Asiaten, geführt von dem Tandem China-Japan, der Europäer, also im wesentlichen die Eurozone, der Russen und der erdölfördernden Länder geschaffen werden kann. 

Leidtragender dieser Entwicklung werden die USA sein. Denn natürlich wird das neue System nicht mehr vor allem ihrem Nutzen dienen, wie dies die letzten sechzig Jahre der Fall war. Die neue US-Regierung, die ab Januar 2009 im Amt sein wird, wird sich in einer sehr schwierigen Lage finden. Ihre Hauptsorge muss sein, die USA durch diese schwierige Phase des Systemwechsels zu steuern. Dies wird nur unter wirtschaftlich und finanziell schwer zu tragenden Belastungen möglich sein, die zu schultern die Rezession noch erschweren wird. Die Europäer und Asiaten wären gut beraten, dies zu bedenken, um zu verhindern, dass aus den Trümmern des Zusammenbruchs Chaos erwächst.


Hier ein weiterführender Link:

http://www.leap2020.eu/GEAB-N-20-ist...uch_a1144.html


 
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