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Hintergrundinformationen zu Blick in den Strom:

Nikolaus Lenau kam 1802 als Edler von Strehlenau (heute in Rumänien) zur Welt.

Lenau ist der größte lyrische Dichter Österreichs im 19. Jahrhundert. Er trug zur deutschen Literatur einen einzigartigen, melancholischen Ton bei, der sich durch weite Teile seiner Dichtung zieht.

Er studierte ungarisches Recht und Medizin in Wien und Pressburg, konnte sich aber für keinen Beruf entscheiden und begann schon als Jugendlicher Verse zu schreiben. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahre 1829 versank er in Schwermut. Lenaus Melancholie mündete zwischen 1832 - 1844 in eine kreative Schaffensphase und ein umfangreiches Werk. Eine Erbschaft seiner Großmutter 1830 erlaubte es ihm, sich ganz der Poesie zu widmen.

Europas müde, beschloss Lenau schließlich, sich in den unberührten Urwäldern Nordamerikas als Farmer niederzulassen. Er landete im Oktober 1832 in Baltimore, ,ebte zunächst in einer Siedlung in Ohio und danach sechs Monate in New Harmonie, Indiana. Das Leben in Amerika und der herrschende Materialismus enttäuschte ihn; er sprach vom „englischen Talergelispel“ und bezeichnete die USA als „verschweinte Staaten von Amerika“.

1833 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er dank des Erfolgs seines ersten Gedichtbandes Anerkennung fand. Von nun an teilte er sein Leben zwischen Stuttgart und Wien.

Seine Neueren Gedichte, die 1838 erschienen, sind zum Teil von seiner hoffnungslosen Leidenschaft für Sophie von Löwenthal, die Frau eines Freundes, geprägt. 1844 verfiel er nach einem Schlaganfall in zunehmende geistige Umnachtung, wurde im Oktober 1844 in die Nervenheilanstalt Winnenthal in Winnenden bei Stuttgart eingeliefert und im Mai 1847 in die Pflegestätte des Dr. Görgen in Oberdöbling bei Wien verlegt, wo er noch drei Jahre bis zu seinem Tod verbrachte.

Nikolaus Lenau zeigt als Beispiel auch, dass es nicht unbedingt glücklich machen muss, mit einem „goldenen Löffel im Mund“ geboren zu werden. Besonders rühren mich die letzten drei Zeilen an, die wohl Sophie galten, in einem seiner Schilflieder:

Schilflied

Auf dem Teich, dem regungslosen,
Weilt des Mondes holder Glanz,
Flechtend seine bleichen Rosen
In des Schilfes grünen Kranz.

Hirsche wandeln dort am Hügel,
Blicken in die Nacht empor;
Manchmal regt sich das Geflügel
Träumerisch im tiefen Rohr.

Weinend muß mein Blick sich senken;
Durch die tiefste Seele geht
Mir ein süßes Deingedenken,
Wie ein stilles Nachtgebet!


 
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