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Februar 2009
Hintergrundinformationen
zu „blauer stern“:
Willkommen auf dem blauen
Stern!
Auszüge aus dem Buch
HIER + JETZT von groovty
(Siehe erster Song auf dieser Homepage!)
Wir
sind an einem phantastischen Punkt im Universum. Schließlich war
in
Raum und Zeit ein unvorstellbarer Aufwand nötig, um endlich
einen
Platz wie unsere Erde entstehen zu lassen! Der Aufwand an
Zeit,
Zufälligkeiten und gescheiterten Versuchen, den die Evolution
auf
unserem Planeten brauchte, um schließlich auch dich und mich
hervorzubringen,
war ebenfalls unvorstellbar groß. Sollte diese
Schöpfung
planmäßig zustande gekommen sein, verdient sie Respekt.
Wurde
sie aber im Spiel des Zufalls erwürfelt, wie manche
Quantenphysiker
im Gegensatz zu Einstein annehmen, dann ist das
Wunder
nicht geringer, sondern eher noch größer. Respekt! Welch
unglaubliche
Konstellation von Zufällen! (Würde sich zum Beispiel
Wasser,
wie alle anderen Elemente, bei Kälte zusammenziehen, wären
die
Weltmeere bis zum Grunde vereist, weil das Eis dann eben nicht
oben
schwimmen und wieder wegtauen könnte. Mit der Aufzählung
aller
weiteren Zufälle, die es brauchte, um Leben auf der Erde zu
ermöglichen,
lassen sich viele Bücher füllen.)
Wer
sich dessen richtig bewusst wird, der rast nicht mehr raffgierig
auf
diesem Planeten herum. Sondern er geht leise über die Erde -
ehrfürchtig
vor dem Wunder. Alles wird ihm heilig. Mit so einem
Bewusstsein
erlebe ich meine Existenz als bares Wunder.
Die
Schattenseiten des blauen Sterns
Es
ist ja wahr, dass es auf unserer Erde ein riesiges Jammertal gibt, weil
zum Beispiel die Hälfte der Weltbevölkerung
nicht ausreichend ernährt
ist.
Dem steht gegenüber, dass 6 Prozent der Erdbewohner 59 Prozent des
gesamten
Weltreichtums besitzen. Das ist ein Grund für mich, aktiv zu
werden,
einen Beitrag zu leisten, um das zu ändern. Aber das ist kein
Grund
für mich, zu jammern, denn mein eigenes Glas ist mehr als halb
voll.
Und das sollte mir bewusst bleiben, dem will ich als Mensch
gerecht
werden. Denn ich wurde doch offensichtlich geboren, um hier
und
jetzt als Mensch zu leben. Will ich diese Chance ergreifen, um sie
glücklich
und genussvoll zu nützen, dann muss ich mir zunächst
bewusst
machen, wo und was ich überhaupt bin.
Die
unerklärliche Schönheit des baren Wunders
Immer
wieder bezaubert uns die Schönheit der Natur, die uns tiefe
Freude
schenken kann – doch wo diese Schönheit herkommt, ist uns
unerklärlich.
Die Evolutionswissenschaft bemerkt dazu trocken, dass
Selektion
nicht ausschließlich Zweckmäßiges, sondern auch Schönes
hervorbringe.
Wenn das die einzige Erklärung für all das Wunderbare
sein
soll, das ich wahrnehme, dann muss ich mich auch wundern.
Warum
zeigen Blumen oft viel größere Schönheit als es für ihre
Funktion
eigentlich notwendig wäre? Denn die Augen der Bienen,
Hummeln
und Schmetterlinge können die wunderbaren, aber
funktionslosen
Details gar nicht erfassen. Überhaupt Schmetterlinge –
die
sind doch auch erheblich schöner, als es, vom Zweckmäßigen der
Evolution
her gesehen, sein müsste! Und die schwarzen Amseln
beispielsweise:
Warum singen sie so schön, dass es mir ans Herz
rührt?
Um ihr Revier zu markieren oder um die Weibchen zu
beeindrucken,
würde es doch auch genügen, einfach zu krächzen wie
eine
schwarze Krähe. Und warum springt eine Antilope so elegant
davon,
warum zeigen Flamingos ein derart bezauberndes Ballett beim
Balztanz,
warum schwimmen Delphine so elegant?
Und
wenn wir Tiere ansehen, die uns hässlich erscheinen, warum
sehen
diese oft so grotesk aus, als ob sie der kreativen Idee eines
Künstlers
entsprungen wären? Die Spinnen, die Tintenfische, die
Quallen,
die Geier, die Hausstaubmilben und so weiter.
Wenn
ich so erst einmal anfange, bewusst mit offenen Sinnen
wahrzunehmen,
was mich umgibt, entdecke ich immer mehr bare
Wunder
– auch in der unbelebten Natur! Selbst die kristallinen Linien
der
Elemente und ihrer Verbindungen, von der Schneeflocke bis zu
unendlich
kleineren Formen sind wunderbar.
Wenn
ich bewusst wahrnehme, was meiner Nase, meiner Zunge,
meinem
Gaumen, meinen Ohren für ein riesiges Spektrum an
Genüssen
angeboten wird, bereichert das mein Leben im Hier und
Jetzt
erheblich. Erst recht, wenn ich vorher mit geschlossenen Augen
dem
Sound of Silence gelauscht habe, dem Klang der Stille. Das ist
eine
guter Ausgangspunkt für die bewusste Wahrnehmung.
Die
atheistischen Existentialisten in den Bistros von Saint-Germain-des-
Prés
hatten bei Gauloisequalm und Beboplärm keinen so
bezaubernden
Ausgangspunkt. Vielleicht kamen sie deshalb nicht auf
die
Idee, das Leben zu feiern. Nachdem sie sich in die Existenz
geworfen
fanden, mit nichts als Sartres großem schwarzen Loch über
sich
und merkten, dass ihrem Leben weder ein Ziel vorgegeben, noch
Sicherheit
geboten wurde und, dass sie ihrem Leben selbst einen Sinn
geben
müssen, wurden sie ganz traurig – mit dem Gefühl von
Verzweiflung,
Langeweile, Ekel und Absurdität. Diese Depression ist
heute
noch weit verbreitet.
Der
Sinn des Lebens ist das Leben! Ist das so schwer zu begreifen?
Also
wacht auf Leute, und steigt ein in den Tanz des Lebens! Hier und
jetzt.
Ich kann nur sagen: Mensch, dein Glas ist doch mehr als halb
voll!
Da ist diese wilde Welt, dieses unglaubliche Schauspiel – und du
stehst
mittendrin! Bist eingeladen zum Mitspielen, zum Mittanzen!
Frei,
nur dir selbst Rechenschaft schuldig! Da lässt sich doch was
draus
machen! Mach es einfach so, dass du zuletzt sagen kannst:
War
es auch oft mühsam, so war es doch ein gutes Leben.
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