Dabei sind die Gefahren der Atomkraft kein Stück kleiner
geworden:
1. Die sichere Endlagerung des strahlenden Atommülls über
hunderttausende Jahre bleibt ungelöst.
2. Die Sicherheit der aus den 1970er und 80er Jahren stammenden
Kraftwerke in Deutschland hat weiter abgenommen. Mit zunehmendem
Alter steigt ihre Anfälligkeit durch den Verschleiß
von Bauteilen und Materialermüdung. Nachrüstungen
auf den neuesten Stand der Technik sind häufig nicht möglich
und werden mit dem Atomkonsens auch vom Gesetzgeber nicht mehr
verlangt.
3. Beim Uranabbau zur Herstellung von Brennelementen
und deren „Wiederaufarbeitung“ werden große
Mengen Radioaktivität in die Umwelt freigesetzt.
Trotzdem versuchen Atomlobby und Union Atomenergie
als Antwort auf Klimakatastrophe und Abhängigkeit von Energieträgern
aus unsicheren Weltregionen zu präsentieren.
Sie wollen damit das spätestens seit Tschernobyl
ramponierte öffentliche Image dieser Technologie flicken.
Doch für eine Entwicklung weg von der Abhängigkeit
vom Öl helfen weitere unflexible Großkraftwerke nicht.
Gefragt ist der massive Ausbau erneuerbarer Energien, kombiniert
mit weit effizienteren, dezentralen Gaskraftwerken, die flexibel
an die wechselnde Energiemengen aus Sonne, Wind und Biomasse
angepasst werden können.
Atomkraftwerke decken derzeit nur knapp 3 Prozent
des weltweiten Energieverbrauchs.
Angesichts der äußerst begrenzten
Uranvorkommen der Erde, die bei heutigem Verbrauch noch für
40 Jahre reichen, ist Atomkraft als Alternative zu den endlichen
fossilen Kraftwerken eine Luftnummer.
Grund genug, der propagierten Renaissance der
Atomenergie unseren Widerstand entgegenzusetzen und für
den weiteren konsequenten Ausbau Erneuerbarer Energien als Alternative
einzutreten. Das schmutzige Spiel von Eon, RWE, EnBW und Vattenfall
muss beendet werden.
Die Kampagne "ausgestrahlt" fordert von der neuen
Bundesregierung:
1. Die Restlaufzeiten dürfen nicht
noch weiter verlängert werden. Jeder Tag Atomkraft
könnte einer zuviel sein. Stattdessen braucht es einen
Atomausstieg, der diesen Namen auch verdient.
2. Planspiele über neue Reaktorgenerationen
sind einzustellen. Statt weiter Millionen Euro staatliche
Forschungsgelder in die Atomtechnik fließen zu lassen,
sollten diese zu den Erneuerbaren Energien umgeleitet werden.
3. Jedwede Endlagerplanung ist abzulehnen,
solange der Ausstieg aus der Atomenergie nicht vollzogen ist.
Sowohl der Gorlebener Salzstock als auch Schacht Konrad sind
als Endlageroption absolut ungeeignet und müssen endgültig
verworfen werden.
4. Atomtechnologie darf nicht Exportgut
bleiben. Auch die Förderung der Atomenergie durch
den Euratom-Vertrag ist zu beenden.
5. Die Zukunft weisende Förderung
von Alternativen durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)
ist fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Das Leitbild
sollte dabei die Vision einer dezentralen und effizienten Energieversorgung
sein.
Demokratie endet nicht in der Wahlkabine.
Demokratie heißt aufzustehen, sich einzubringen und zu
streiten. Der heftige Widerstand der Anti-Atom-Bewegung hat
zum Scheitern von Whyl, Wackersdorf und anderen Atomprojekten
geführt und zur atomkraft-kritischen Haltung großer
Teile der Öffentlichkeit beigetragen.
Jetzt müssen wir eine Renaissance
der Atomtechnologie unter einer unionsgeführten Bundesregierung
verhindern und Druck für einen wirklichen Atomausstieg
machen.
Noch sind die Würfel nicht gefallen. In den
nächsten Monaten gilt es der neuen Bundesregierung und
der Atomlobby zu zeigen, dass ein Comeback der Atomenergie gegen
den Willen der Bürger/innen nicht durchzusetzen ist.
Wir alle sind gefragt, dagegen einzutreten.
"ausgestrahlt" bietet Ihnen hierzu viele Möglichkeiten.
Mehr dazu unter www.ausgestrahlt.de
Stand 2006