ARBEIT FAIR TEILEN!
Das logische Konzept für Vollbeschäftigung.
Wir machen Schluss mit der ständigen Angst um den Arbeitsplatz!
Warum die Arbeitnehmer zum Spielball der Arbeitgeber geworden sind:
Wenn die Produktivität stetig steigt, wenn in immer kürzerer Zeit
von immer weniger Arbeitskräften
immer mehr produziert wird, dann muss
auch die Arbeitszeit entsprechend verkürzt werden.
Andernfalls sind
immer mehr Menschen von Unterbeschäftigung betroffen - der neuen Form von Arbeitslosigkeit.
Die versäumte Arbeitszeitverkürzung hat die Arbeitnehmer zum Spielball der Arbeitgeber gemacht.
Das lässt sich ändern, wenn wir wollen.
Aber nicht mit den Rezepten von gestern: Wachstum, Wachstum, Wachstum!?
Wir
erleben doch gerade, was der angebliche Aufschwung bringt: Reiche
werden reicher, Arme ärmer.
Millionen Arbeitslose verschwinden durch
Schönrechnerei aus der Arbeitslosenstatistik.
Wer den Bericht der
Arbeitsagentur genau ansieht, muss leider feststellen: im April 2008
hatten wir
mit ALG I, ALG II und Sozialgeld zusammen insgesamt 8.027
980 Leistungsempfänger.
Fazit: Wenn wir heute statt steigender Unterbeschäftigung wieder
Vollbeschäftigung haben wollen,
dann muss die verbleibende Arbeit fair
geteilt werden.
Die einen arbeiten kürzer, die anderen erhalten dadurch Arbeit. Das
gehört zu unserem logischen Konzept.
Die pro Kopf vorhandene Arbeit ist
seit 1975 um ein Viertel zurück gegangen.
Logischerweise muss nun
auch die Wochenarbeitszeit um ein Viertel gekürzt werden.
Mit dieser
30-Stunden-Woche wird Vollbeschäftigung wieder möglich.
Diese neue kurze Vollzeit bringt uns viel:
Bei
Vollbeschäftigung ist Schluss mit der ständigen Angst um den
Arbeitsplatz!
Das Elend der Massenarbeitslosigkeit hat ein Ende. Die
Arbeitnehmer kommen wieder in eine starke Position. Gewerkschaften
können höhere Löhne durchsetzen - trotz kürzerer
Arbeitszeiten.
Dann profitieren nicht, wie jetzt, allein die Unternehmer vom
Produktivitätsfortschritt - sondern alle:
Jugendlichen
eröffnen sich bessere Perspektiven. Das Ansteigen des Burn-out-Syndroms
wird gestoppt.
Eltern haben mehr Zeit für Kinder. Binnennachfrage und
Steuereinnahmen steigen.
Darum fordern wir Parteien und Regierung auf, die gesetzlichen
Grundlagen für ein logisches Konzept zur Vollbeschäftigung durch
Arbeitsumverteilung zu schaffen.
Wie Arbeit fair teilen logischerweise Vollbeschäftigung zurück bringt:
In den sechziger Jahren hatten wir Vollbeschäftigung. Aber nicht durch das
enorme
Wachstum der Wirtschaft, wie gerne behauptet wird!
Damals wurde die
Vollbeschäftigung genau wie heute durch ein enormes Wachstum der
Arbeitsproduktivität bedroht:
In immer kürzerer Zeit wurde von immer
weniger Arbeitskräften immer mehr produziert.
Doch warum entstand in jenen Jahren durch die Steigerung der
Arbeitsproduktivität keine Arbeitslosigkeit?
Weil der Verlust an
Arbeitsvolumen durch die Einführung der 40-Stunden-Woche ausgeglichen
wurde.
Die tarifliche Wochenarbeitszeit wurde um rund 4 Stunden verkürzt, Vollbeschäftigung war das logische Ergebnis.
In den danach folgenden Jahren wurde die Arbeitszeit trotz weiter
steigender Arbeitsproduktivität
nur noch um knapp 2 Stunden verkürzt.
Massenarbeitslosigkeit war die Folge.
Es wäre durchaus möglich gewesen,
die Arbeitszeit nach und nach bis auf 30 Stunden zu senken.
Aber das
war nicht Ziel von Wirtschaft und Politik. Das Ziel war die Senkung der
Löhne und Sozialleistungen.
Und das wurde schließlich erreicht, wie wir
heute alle merken.
Fazit: Hohe Löhne und Sozialleistungen sind nicht die Folge hohe
wirtschaftlicher Wachstumsraten,
sondern die Folge einer relativen
Gleichverteilung von Arbeit - also von Vollbeschäftigung.
Das
heißt: Nur wenn die "Ware Arbeitskraft" am Markt knapp ist,
können die
Arbeitnehmer ihre Tarifverhandlungen erfolgreich gestalten.
Darum haben die Gewerkschaften den Kampf um die Arbeitszeit wieder aufgenommen:
bei der Bahn, in den Ämtern des Bundes und der Kommunen, bei der Post,
im Einzelhandel
und in vielen Industriebereichen.
Die Beschäftigten bekommen unsere
Unterstützung mit Worten und mit Taten,
vor allem auch im Kampf gegen die Verlängerung der Arbeitszeiten.
Es ist auch ein "Kampf um die Köpfe".
Der wird von der Kapital- und Unternehmerseite
besonders intensiv in den Medien betrieben.
Hier müssen wir
gegenhalten. Denn viele sind schon Opfer der Propaganda geworden.
Viele
sind davon überzeugt, dass unsere Massenarbeitslosigkeit vor allem
durch die ausländische Billiglohnkonkurrenz verursacht wird.
Viele
fallen auf das Gejammer über die hohen Lohnnebenkosten herein.
Dabei
ist Deutschland einer der Gewinner der Globalisierung - doch seine
Bürger sind voller Zukunftsängste.
Wir müssen nicht ohnmächtig hinnehmen, dass unsere
Arbeitseinkommen
in den letzten sieben Jahren durchschnittlich um 4
Prozent gefallen sind,
während die Einkommen aus Unternehmertätigkeit
und Vermögen real um 42 Prozent gestiegen sind.
Die
Solidarisierung aller Beschäftigten und Arbeitslosen zur Senkung der
tariflichen Arbeitszeit
ist die Voraussetzung für höhere Löhne,
Sozialleistungen und für Vollbeschäftigung.
Darum steigt mit ein! Jede Stimme, jede Kraft wird gebraucht, um
Arbeit fair zu teilen.
Schluss mit der ständigen Angst um den
Arbeitsplatz!
Hier geht es weiter:
www.attac-netzwerk.de/ag-arbeitfairteilen